Liebe Leser,
eine wichtige Entscheidung beim Parkettkauf ist die Frage, in welchen Räumlichkeiten der Fußboden verlegt werden soll.
Soll das Parkett nur im Schlafzimmer oder auch in Räumen wie Wohnzimmer, Kinderzimmer oder Flur, die höheren Belastungen ausgesetzt sind, verlegt werden?
Grundsätzlich gilt: Je höher das Parkett frequentiert wird, desto härter sollte das Holz sein.
Aber woher weiß man, welche Härte welche Holzart besitzt?
Wenn eine Holzart wenige Zellhohlräume besitzt, dann spricht man von einer hohen Dichte mit dementsprechend großer Härte. Im Jahr 1900 entwickelte der schwedische Ingenieur Johann August Brinell ein Verfahren, um u.a. Holzarten eine Richtlinie für Härtegrade zu geben. So können die verschiedenen Hölzer durch den Brinell-Test in einer Skala für Holzhärten aufgeführt werden.
Diese muss aber regelmäßig überprüft werden, da auch bei gleichen Holzarten aufgrund von klimatischen Verhältnissen und Wachstumsbedingungen der Grad der Dichte variieren kann.
Bei einem Brinell-Test wird eine Hartmetallkugel mit 10 mm Durchmesser mit einer normierten Prüfkraft in die Oberfläche gedrückt. Die Kugel wird ca. 15 Sekunden in das Parkett gedrückt und anschließend wird der Durchmesser des zurückbleibenden Eindrucks gemessen. Daraus wird die Brinell-Härte der jeweiligen Holzart bestimmt.
Die Brinell-Härte zeigt damit die Druckbeanspruchung auf einer festgelegten Fläche an. Dadurch können die unterschiedlichen Härtegrade der Hölzer verifiziert werden.
Generell kann man sagen, dass einheimische Laubhölzer (zum Beispie Eiche, Birke) dichter als heimische Nadelhölzer (zum Beispiel Lärche, Fichte, Kiefer) sind. Kernholz ist härter als Splintholz. Und Tropenhölzer sind oftmals die härtesten, da sie sehr viel Lignin (bewirken die Verholzung) enthalten.
Für wenig benutzte und beanspruchte Wohnräume wie Schlafzimmer können generell alle für Parkett geeigneten Holzarten verwendet werden. Härtere Hölzer wie z.B. Ahorn, Buche, Eiche oder Esche sind gut geeignet für größer beanspruchte, private Räume.
Bei gewerblichen oder öffentlichen Gebäuden ist die Nutzung meist am stärksten. Hier werden oftmals Tropenhölzer wie zum Beispie Ipe, Merbau, Wenge oder Doussie verwendet.
Eine Übersicht einiger Holzarten mit entsprechender Brinell-Härte und weitere Informationen darüber finden Sie hier.
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Super, endlich ein informativer Artikel, vielen Dank. Muss man sich auf der Zunge zergehen lassen. Generell finde ich den Blog gut zu lesen und leicht zu verstehen.
Für jemanden, der sich nicht mit Holz auskennt bleibt es nicht aus, sich bei solchen Entscheidungen Hilfe zu holen. Auch ich muss mich dazu zählen. Man will schließlich vernünftige Qualität haben, aber dieser hat auch meistens seinen Preis.