Liebe Leser,

wer kennt das nicht? Schnell ist mal ein Glas Wasser umgekippt und der Parkettboden nass. Doch wenn Sie schnell handeln und das Wasser aufwischen, kann das bisschen Feuchtigkeit dem Holz nichts anhaben. Aber was tun, wenn Wasser von unten Ihren Boden aufweicht?

Ein Wasserschaden von unten bleibt oft erst einmal unsichtbar. Umso wichtiger ist es, dass sie schnell handeln, wenn Sie einen entdeckt haben. In unserem Artikel erfahren Sie, wie Sie bei einem größeren Wasserschaden vorgehen müssen, um Schlimmeres zu verhindern und den Schaden zu reduzieren.

Woran erkenne ich einen Rohrbruch unter Parkett?

Bei einem Wasserschaden, bedingt durch einen Rohrbruch, wölbt sich das Parkett und hebt sich vom Boden ab. Das liegt daran, dass sich die Dielen mit Wasser vollsaugen und ausdehnen. Da sie aber im Raum nur begrenzt Platz haben, drücken sie sich gegenseitig weg und wölben sich gezwungenermaßen nach oben.

Besonders gerne passiert das an den Wänden, weil gerade da der Platz am engsten ist, beziehungsweise die harten Wände bei Ausdehnung nicht nachgeben.

Was mache ich bei einem Wasserschaden?

Steht das Wasser sehr hoch, kann es in die Steckdosen gelangt sein – Schalten Sie deshalb unbedingt zuerst den Strom aus, bevor Sie das Wasser berühren oder in das Wasser laufen!

Rufen Sie danach sofort Ihre Versicherung an, falls vorhanden. Diese wird Ihnen sagen, was Sie tun sollen und möglicherweise einen Gutachter oder sogar Handwerker vorbeischicken.

Heben Sie unbedingt alle Rechnungen diesbezüglich auf, um später eventuelle Garantieansprüchen oder Gewährleistungen einfordern zu können!

Ist der Strom abgeschaltet, räumen Sie alle Gegenstände und Möbel aus dem Zimmer, damit diese sich nicht ebenfalls mit Wasser vollsaugen, den aufgeweichten Boden eindellen oder unschöne Rostflecken auf dem Holz hinterlassen.

Machen Sie Fotos von den betroffenen Stellen. Somit sind Sie auf der sicheren Seite, falls es zu Uneinigkeit mit der Versicherung kommen sollte.

Drehen Sie die Heizung komplett auf, damit die Nässe verdunsten kann. Oft reicht aber eine aufgedrehte Heizung alleine nicht aus. Über Handwerker können Sie sich Heizöfen gegen Geld ausleihen.

In ganz schweren Fällen bleiben auch die Wände nicht trocken. Dann bohrt Ihnen der Handwerker Löcher in die Wand um diese ebenfalls mit Heizöfen zu trockenen. Rechnen Sie also damit, auch Ihre Wände neu tapezieren und streichen zu müssen.

Was mache ich ohne Versicherung?

Haben Sie keine Hausrat- oder Gebäudeversicherung, die Leitungswasserschäden beinhaltet, rufen Sie auf eigene Kosten einen Handwerker an. Der kann nicht nur das kaputte Rohr reparieren. Er überprüft auch, wie feucht der Estrich ist und wann wieder neuer Boden verlegt werden kann. Denn ist der Estrich oder eventuell das alte, noch brauchbare Parkett feucht, kann sich bei zu früher Verlegung Schimmel bilden.

Sie sollten auf jeden Fall damit rechnen, dass sich das Prozedere über mehrere Monate ausdehnen kann, wenn der Boden durchnässt und die Wände feucht sind.

Schnappen Sie sich Eimer und Lappen und wischen das Gröbste so schnell wie möglich auf. Es ist wichtig, das Wasser so schnell wie möglich zu entfernen und nicht erst auf den Handwerker zu warten.

Meist ist es ratsam, die betroffenen Dielen zu ersetzen, da sie nur langsam trocknen oder sich verformt haben. Bei solch einer partiellen Ersetzung des Parketts können Farbunterschiede zwischen alten und neuen Dielen entstehen. Das ist kein Grund zur Sorge, denn die meisten Parkette haben dickere Nutzschichten, die abgeschliffen werden können. Ein Handwerker kann Ihnen den gesamten Boden abschleifen und wieder einheitlich versiegeln.

Was mache ich ohne Versicherung oder Geld für den Heimwerker?

Ist kein Handwerker sofort zur Stelle und/oder Sie besitzen keine Versicherung, die diesen Schaden behebt, entfernen Sie die Dielen an der betroffenen Stelle. Damit verhindern Sie ein weiteres Vollsaugen der Dielen und eine folgende Wölbung. So kann auch der feuchte Estrich besser trocknen.

Legen Sie die nassen Dielen in trockene Handtücher vor die aufgedrehte Heizung.

Sockelleisten, sofern betroffen, ebenfalls abnehmen und gut trocknen lassen.

Hat sich der Boden noch nicht gewölbt, sind die Dielen zwar nass, aber nicht deformiert und können nach einer gründlichen Trocknung wieder verwendet werden. Stellen Sie auf jeden Fall davor sicher, dass keine Feuchtigkeit mehr vorhanden ist.

Fazit

Wasserschäden sind absolute Notfälle – meist sind nämlich nicht nur der Boden, sondern auch die Wände und in besonders schweren Fällen die Decke des Untermieters durchnässt. Auf jeden Fall empfiehlt es sich, einen Fachmann zurate zu ziehen. Egal ob Sie versichert sind oder nicht.

Stellen Sie bei einer neuen Verlegung unbedingt sicher, dass alles komplett trocken ist, um keine Folgeschäden wie Schimmel zu riskieren. Ist das kaputte Rohr repariert und haben Sie alles Wichtige beachtet, steht einem trockenen Parkett nichts mehr im Wege.

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