Liebe Leser!
Wenn es nach der Parketterneuerung oder –renovierung um den Abschluss geht, dann spielen sich in manchen Wohnungen und Häusern regelrechte Familiendramen ab. Tage-, monate-, wenn nicht sogar jahrelang drückt man sich darum, schöne und geeignete Sockelleisten anzubringen.
Da wird noch schnell ein Schrank an die Wand gerückt, obwohl dieser da überhaupt nicht hinpasst. Dort wird noch schnell ein Sofa gekauft, um das lästige Anbringen zu vermeiden. Und manche greifen sogar zu Silikon: Das schließt doch auch die Fugen!
Hauskrach vorprogrammiert.
Sockelleisten – Bilderrahmen für das Parkett
Dabei erzielen gerade Sockelleisten eine sowohl optisch ansprechende als auch schützende Wirkung. Sie verhindern, dass Schmutz und Staub in die Seitenfugen eindringen. Und geben dem Parkett, wie einem Bild, einen angemessenen Rahmen. All dies trägt dazu bei, dem Boden eine längere Lebensdauer zu gewährleisten und diesen noch hochwertiger zu machen.
Drei Sockelleistenmodelle – für den persönlichen Rahmen
Bei edlem Parkett bietet sich zuerst die Möglichkeit an, ebenfalls sehr hochwertige Sockelleisten aus Massivholz anzubringen. Diese Massivholzleisten sind aus einem Stück Holz gefertigt und entsprechen passend dem Parkettholz, damit die ganze Fläche einen einheitlichen, harmonischen Ton erhält. Natürlich findet man auch für Bambus Parkett, was ja im eigentlichen Sinne kein Holz ist, die passenden Sockelleisten.
Die zweite Variante sind Furniersockelleisten. Diese bestehen meist hauptsächlich aus günstigeren Kiefern- oder Fichtenhölzern oder aus Holzwerkstoffen. Nur die oberste Schicht ist mit einer dünnen Edelholzschicht überzogen, die entsprechend dem Parkettholz angeglichen wird.
Die dritte und meist günstigste Version sind Dekorleisten. Die Basis sind Holzwerkstoffe, auf denen eine Dekorschicht, eine Folie, aufgezogen ist. Gerade bei den Dekorleisten ist der Gestaltungsspielraum riesig. Angefangen von Holzoptiken bis hin zu „verchromten“ Edelstahl-Outfits geht in diesem Bereich so gut wie alles.
Oder wie wäre es mit einer weißen Hamburger Sockelleiste, auch Bremer oder Berliner Fußleiste genannt? Diese sind schon extrem lang vorgefertigt, da sie hauptsächlich in hohen Altbauwohnungen zum Einsatz kommen.
Verschiedene Montiersysteme von Sockelleisten
Im Grunde genommen gibt es vier verschiedene Arten, Sockelleisten zu montieren:
- Sockelleisten nageln – die klassische und ursprüngliche Variante:
Wenn Sie dies bevorzugen, achten Sie bitte darauf, dass zum einen die Nägel eine Länge von mindestens 40 Millimetern besitzen und zum anderen der Abstand zwischen den Nägeln nicht länger als 30 Zentimeter betragen sollte.
Achtung: Bei sehr starken Wänden gehen allerdings die Nägel kaputt!
Und noch ein kleiner Tipp: Falls Sie Massivholzleisten anbringen möchten, stumpfen Sie vorher die Spitzen der Nägel ab, ansonsten herrscht Splittergefahr!
- Sockelleisten kleben:
Bei dieser Montageart müssen die Wände unbedingt gerade sein. Sonst besteht die Gefahr, dass sich die Sockelleisten aufgrund von Spannungen lösen. Ebenso empfehlen wir, keine Massivholzleisten zu verkleben. Die Erfahrung zeigt, dass diese sich nach relativ kurzer Zeit wieder lösen.
Der Kleber wird auf die Rückseite die Fußleiste gerade und durchgehend aufgetragen. Drücken Sie die Sockelleisten kurz an der Wand fest und fixieren Sie diese anschließend für circa 48 Stunden. So können Sie sicher sein, dass diese dann auch halten.
Der Vorteil beim Verkleben von Sockelleisten liegt zweifelsfrei darin, dass keine Schrauben oder Nägel zu sehen sind. So erhalten Sie einen glatten und schönen Abschluss.
- Sockelleisten verschrauben:
Wer eine markante Umrahmung für seinen Parkettboden haben möchte, liebt die deutlich sichtbaren silbernen Köpfe der Schrauben. Die Fußleisten werden mit Dübeln und Schrauben in einem Abstand von circa 70 Zentimetern an der Wand befestigt. Zusätzlich sollten an Ecken oder Sockelleistenanschlüssen ebenfalls Schrauben angebracht werden. Und wer dennoch auf das glitzernde Silber verzichten möchte, kann mit Holzkitt die Stellen überdecken.
- Sockelleisten anclipsen:
An den Parkett-Wanddielen werden vorher schon die Klammern aufgesteckt. So erhält man automatisch den nötigen Fugenabstand zur Wand. Achten Sie darauf, dass Sie circa alle 25 bis 30 Zentimeter eine Klammer einsetzen. So haben Sie Gewissheit: Das hält. Nach dem Parkettverlegen legen Sie in den Ecken die entsprechenden Außen- beziehungsweise Innenecken an und schließen die Sockelleisten daran an. Stecken Sie einfach die Sockelleisten von oben auf die Clipse: fertig.
Der Vorteil der Klicksysteme: Zum einen sind diese abnehmbar und können so gegebenenfalls zum Beispiel bei einem Umzug wiederverwendet werden. Zum anderen besitzt der größte Teil der Sockelleisten-Klicksysteme einen Kabelkanal. Die Kabel müssen nicht mehr „unschön“ über den Sockelleisten angebracht werden, sondern verschwinden elegant hinter den Leisten.
Bitte achten Sie unbedingt bei den Klicksystemen auf die jeweiligen Herstellerhinweise. Bei den meisten Parkettherstellern müssen vor dem Anbringen der Befestigungsclipse, die Federn zur Wand entfernt werden. Ebenso kann ein anderer Abstand der Clipse vorgegeben sein.
Sockelleisten – Zubehör
Einige von Ihnen werden bestimmt das Problem mit dem Zurechtsägen der Sockelleisten beim Eckenabschluss kennen. Auch unsere Redaktionsmitarbeiter haben früher schon leidvolle Erfahrungen in dieser Beziehung sammeln müssen. Heutzutage bietet aber nahezu jeder Parkett-Hersteller, gerade bei den Klicksystemen, vorgefertigte Innenecken, Außenecken und Endkappen an. So wird der Zeitaufwand der Sockelleistenmontage extrem verkürzt.
Dennoch gibt es immer noch viele Heim- und Handwerker, die auf das „Gehrung sägen“ schwören. Da keine Wand wie die andere ist, kann dabei oftmals ein genauerer und schönerer Abschluss erzielt werden.
Darum werden wir uns in einem der folgenden Berichte diesem Thema genauer widmen.
Fazit: Das Montieren der Sockelleisten ist keine Hexerei. Nach dem Parkettverlegen einmal kurz durchschnaufen und dann in einem Zug die Sockelleisten montieren. So erhalten Sie einen elegante Umrandung, einen Schutz vor Schmutz und das Wichtigste: Hausfrieden!