Liebe Leser!
Wirtschafts- und Eurokrisen, hohe Arbeitslosenzahlen und sinkende Bauvorhaben gerade in südeuropäischen Ländern wie Spanien, Portugal, Griechenland und Italien, Krisenregionen wie die Ukraine: Auch die Parkettbranche bekommt dies zu spüren.
Seit 2008 stagniert vornehmlich in Nord- und Mitteleuropa oder sinkt in Südeuropa der Absatz und die Produktion von Parkett und eine Euphorie wie in der Mitte der 2000er ist (noch) nicht in Sicht.
Laut des Europäischen Parkettverbandes (FEP) sind die Zahlen für 2013 und die Prognose für 2014 generell rückläufig.
Polen ist auch wie in den Jahren zuvor produktstärkstes Land von Parkett mit rund 20 Prozent. Danach folgt Deutschland mit knapp 16 und Schweden mit etwas mehr als 13 Prozent. Die Produktion innerhalb der 17 Mitgliedsstaaten des FEP-Gebietes ist abnehmend (2013 ein Minus von 1,8 Prozent gegenüber 2012), aber die Produktion insgesamt von Parkett in Europa leicht steigend (2013 ein Plus von 2,3 Prozent gegenüber 2012). Dies hat damit zu tun, dass viele Parketthersteller ihre Fertigung in osteuropäische Länder aus Kostengründen, zum Beispiel wegen des Gehalts, umsiedeln.
Dagegen bleibt Deutschland weiterhin mit rund 24 Prozent größter Abnehmer, mit großem Abstand vor Frankreich und Italien, die 14 beziehungsweise knapp zehn Prozent absetzten (alle Angaben immer auf die 17 Mitgliedsstaaten bezogen).
Folgende Tendenzen im Bereich Absatz für die einzelnen Länder sind prognostiziert:
Steigend:
- Norwegen: zwar nicht mehr so stark steigen wie früher, aber immer noch gute Absätze
Gleichbleibend:
- Deutschland: stabile Baukonjunktur
- Dänemark: leicht ansteigende Baukonjunktur
- Belgien: Produktionssteigerung und stabiler Absatz
- Schweiz: generell höhere Baukonjunktur nach der kalten Jahreszeit
Sinkend (meist aufgrund der Wirtschaftskrisen innerhalb der Länder):
- Finnland: rund zehn Prozent
- Österreich: jahreszeitenabhängig
- Frankreich: rund 15 Prozent, wobei der Marktanteil von höherwertigem Massivparkett weniger betroffen ist wie Mehrschichtparkett
- Schweden: rückläufige Konjunktur
- Spanien: rund acht Prozent
- Niederlande: rund zehn Prozent, wobei ein sehr hoher Exportwert von rund 60 Prozent zu verzeichnen ist
- Italien: rund 20 Prozent
Auch die Parkettindustrie muss sich den Regularien der Politik und Wirtschaft unterwerfen.
Dabei bleibt dennoch der Anteil des Parketts an den insgesamt verkauften Bodenbelägen in Europa mit fünf Prozent weiterhin stabil.
Weiterhin rangiert der Verkauf Mehrschichtparkett wegen der einfacheren Verlegung und des geringeren Preises mit 78 Prozent deutlich vor Massivparkett (18 Prozent) und Mosaikparkett (zwei Prozent).
Ebenso hat sich bei der Beliebtheit der Holzarten im Vergleich zu den Vorjahren nichts geändert (Zahlen auf- oder abgerundet):
- Eiche: 70 Prozent
- Tropenhölzer und Esche: rund sechs Prozent
- Buche: fünf Prozent
- Kiefer: vier Prozent
- Andere: Rest
Fazit:
Auf Gesamteuropa ist noch keine Besserung in Sicht. Wenigstens bleiben für Deutschland die Produktions- und Absatzzahlen stabil.
Was dennoch erfreulich ist, ist die Tatsache, dass der generelle Absatz von Parkett weiterhin mit fünf Prozent konstant bleibt. Qualität ist weiterhin ein sehr wichtiger Faktor der Verbraucher für den Kauf eines Bodenbelages.
Da darf es in Zukunft auch wieder etwas mehr sein.
und ich hatte fast das gefühl die parkettbranche boome gerade. gut zu wissen, dass dem nicht so ist.
Hi!
In unserem Blog Parkett-Bericht versuchen wir, Wissenswertes über Parkett zu berichten. Dass dann auch mal etwas kritischer hinter die Kulissen beziehungsweise über den Tellerrand geschaut werden muss, ist uns wichtig und macht diesen Bodentyp gerade deshalb auch so interessant.
Natürlich werden wir auch in Zukunft „Parkettfans“ sein, aber nicht „auf beiden Augen blind“. 🙂
Herzliche Grüße
Euer Parkett-Bericht Team