Liebe Leser,
im heutigen Parkett-Bericht schauen wir etwas weiter über den Teller- beziehungsweise Parkettrand aus den eigenen vier Wänden heraus. In diesem und einem weiteren Blog-Post wollen wir Ihnen den Verbrauch von Parkett und die Entwicklungen der Produktion in Europa näherbringen.
Der Europäische Verband der Parkett-Industrie (im Folgenden als FEP abgekürzt) legt Statistiken dar, die einen guten Überblick über den jährlichen Verkauf und die Herstellung von Parkettböden in Europa wiedergibt.
Keine Angst, wir wollen Sie mit Zahlen nicht zu sehr „totschlagen“. Aber es ist doch interessant zu sehen, wie tendenziell die internationale Entwicklung im Bereich Parkett in Zukunft aussehen könnte. In unserer Zusammenfassung beziehungsweise Analyse werden die Daten bis zum Jahr 2012 zurate gezogen, da für 2013 noch keine konkreten vorliegen.
In unserem ersten Teil befassen wir uns mit der Verbreitung und Verkauf von Holzfußböden in Europa, insbesondere Parkett.
Holzfußböden – Die Nummer Zwei in Europa
Bedingt durch den hohen Einsatzbereich bleiben Keramikböden, wie zum Beispiel Fliesen, die Nummer Eins in Sachen Bodenbeläge in Europa. Da diese Bodenart nahezu überall verlegt werden kann, besonders vorteilhaft in Nassräumen wie Bad, Küche und Keller, werden sie auch in Zukunft wohl unangefochten der meistverkaufte Bodenbelag sein. In 90 Prozent aller Haushalte sind keramische Bodenbeläge anzufinden.
Danach folgen aber schon die Holzfußböden wie Parkett und Massivholzdielen. Beachtliche 46 Prozent der Anwesen besitzen einen Bodenbelag aus Holz.
Laminat positioniert sich mit 33 Prozent an dritter Stelle, gefolgt von Teppichböden mit 24 sowie elastische Beläge wie Vinyl und Linoleum mit 16 Prozent.
Interessant ist die Tatsache, dass ein starkes Nord-Süd-Gefälle im Bereich Holzfußboden in Europa zu verzeichnen ist. In Schweden sind rund 80 Prozent der Haushalte mit Parkett oder Massivholzdielen ausgestattet. In Mitteleuropa besitzen Polen mit 71 und Österreich mit 65 Prozent den höchsten Wert. Dagegen sind in spanischen Räumen nur 17 Prozent Böden aus Holz verlegt.
Ausschlaggebend sind unserer Ansicht nach zwei Gründe: Zum einen hat die Wirtschaftskrise die südlichen europäischen Länder stärker in Mitleidenschaft gezogen, so dass dort weniger Geld für die Anschaffung von Holzfußböden getätigt werden. Keramikböden sind meist günstiger in der Anschaffung als Parkett und Massivholzdielen.
Zum anderen besitzen südeuropäische Länder durchschnittlich ein heißeres Klima im Gegensatz zu den nördlicheren Regionen. Fliesen kühlen den Boden und den Raum ab. Auch bei sehr hohen Temperaturen lässt es sich dadurch in den Haushalten gut aushalten.
In den nördlicheren Ländern wie in Skandinavien oder in den Alpenregionen wie in Österreich oder Schweiz herrschen dagegen durchschnittlich kühlere klimatische Bedingungen vor, insbesondere im Winter. Hier sind Holzfußböden optimal geeignet, da diese Wärme speichern und an die Räume abgeben.
Parkett – Verkauf
Zwar ist die FEP nicht mit der EU (Europäischen Union) gleichzusetzen, da nicht alle Staaten in ihr vertreten sind beziehungsweise einige Staaten hinzukommen. Dennoch: Der Verlauf vom Verkauf und Verbrauch von Parkett deckt sich größtenteils mit der generellen ökonomischen Entwicklung der europäischen Staaten.
Stieg der Parkett-Verbrauch seit der ersten Erhebung aus dem Jahr 1985 (circa. 23 Tausend Quadratmeter) stetig bis ins Jahr 2007 (über 100 Tausend) an, so musste ab dann, aufgrund der Wirtschaftskrise, ein starker Rückgang mit kleineren Abweichungen um 30 Prozent 2012 auf ungefähr 68 Tausend Quadratmeter verzeichnet werden.
Mit 24 Prozent wurde 2012 am meisten in Deutschland Parkett abgesetzt. Gefolgt von Frankreich (14,3 Prozent) und Italien (9,3 Prozent). Anders sieht es dabei aber im Pro-Kopf-Verbrauch aus. Dort sind „kleinere“ Länder wie Österreich mit 0,88 Quadratmetern, Schweiz (0,73) und Schweden (0,66) an vorderer Stelle zu finden. Deutschland liegt hier mit 0,26 Quadratmeter pro Einwohner im Mittelfeld.