Liebe Leser,
wenn Sie sich für einen Parkettfußboden für Ihr Zuhause entscheiden, dann ist ein wichtiges Kriterium bei der Auswahl, inwieweit sich das jeweilige Holz mit der Zeit möglichen Farbänderungen unterzieht.
Werden Abweichungen der Oberflächenfarbe gebilligt? Soll die Farbe des Holzes über all die Jahre stabil bleiben? Oder ist von Ihnen sogar eine Farbmodulation mit der Zeit gewünscht?
Holz ist ein Naturprodukt. Damit ist es als lebendiger Stoff ständigen Veränderungen unterworfen. Diese Modifizierungen machen sich besonders in den Farbänderungen der Oberfläche bemerkbar, da diese die oberste Schicht ist. Lichteinfall in unterschiedlicher Stärke, Temperaturschwankungen, verschieden große Bodenbeanspruchungen, aber auch Abwehrmechanismen verschiedener Hölzer gegen Umwelteinflüsse tragen zu Abweichungen der ursprünglichen Farbe bei.
Jede Holzart hat eigene charakteristische Eigenschaften. Diese treten mehr oder weniger intensiv z.B. bei UV- Strahlung auf. Dabei muss aber immer darauf geachtet werden, dass auch gleiche Holzarten unterschiedlich auf Wechselwirkungen zwischen Licht und Luft reagieren können. Je nach Herkunft, Lagerung oder auch individuellen Eigenschaften, wie Ausbreitung der Maserung, können unterschiedliche Ausmaße in der Farbänderung auch bei gleichartigen Hölzern vorkommen.
Lignin ist ein wichtiger Bestandteil von Holz. Es sind Makromoleküle, die für die Stabilisierung und Festigkeit u.a. der Bäume zuständig sind. Lignine bewirken die Verholzung der Baumzellen und dadurch verändert sich auch die Farbe stärker unter Sonneneinfluss. Da Tropenhölzer einen größeren Anteil von Lingnin als heimische Hölzer besitzen, haben diese eine höhere Tendenz, sich unter Lichteinfluss farblich zu verändern.
Holz unterliegt generell einem natürlichen photooxidativem Abbau, also einer von Licht ausgelösten Oxidationsreaktion. Organische Pigmente bleichen aus und können ihren Glanz verlieren.
Aus diesem Grund werden sie von vielen Holzliebhabern verwendet, die eine natürliche Alterung des Holzes bevorzugen. Holz altert quasi mit dem Besitzer mit, ohne die Komforteigenschaften des Parketts zu verlieren.
Generell dauert dieser Prozess nach der Parkettverlegung aber nur einige Monate an und ist dann normalerweise beendet. Die Dauer kann sich je nach Intensität der UV- Strahlung etwas verlängern (höher) oder verkürzen (niedriger).
Üblicherweise werden hellere Hölzer mit der Zeit dunkler, dunklere Hölzer hellen sich auf.
Die in ihrer Grundart her farbstabilsten Holzsorten kommen meist von den Eichenhölzern.
Um die Farbstabilität zu erhalten, sollte man nach dem Verlegen des Parketts nicht die ganzen Räumlichkeiten mit Möbeln und Teppichen zustellen. Ansonsten besteht die Gefahr der ungleichmäßigen Farbänderung. Wichtig ist, nur Flächen mit Gegenständen auszustatten, bei denen man weiß, dass in absehbarer Zeit diese nicht verstellt, verrückt oder verlegt werden.
Die Parkettindustrie entwickelt seit einiger Zeit in Zusammenarbeit mit der chemischen Industrie Substanzen, die die Farbumschläge verringern bzw. verhindern sollen.
Effektiver Lichtschutz in Form von Lacken wird generell von zwei Arten von Stabilisatoren erzeugt:
- UV- Absorber wirken wie ein Sonnenschirm, d.h. sie sind am wirksamsten, wenn sie auf der obersten Lackschicht zu finden sind. Ungeschützt bleiben die tieferen Schichten der Oberfläche.
- Radikalfänger dringen auch in die unteren Schichten der Oberfläche ein.
Immer mehr wird bei den Zubehörherstellern für Parkettlacke eine Kombination von beiden bevorzugt: doppelter Schutz vor Lichteinstrahlung.
Wenn man kaum bzw. keine Farbänderungen in seinem Parkett haben möchte, besteht zudem die Möglichkeit dies vor dem Versiegeln oder Ölen einzufärben. Holzbeize wird als Färbemittel und Farbtonverstärker unter die Lackversiegelungen aufgetragen, farbiges Holzöl bei geölten Parkettböden verwendet.
Wenn man sich für eine bestimmte Farbe bzw. Holz für sein Parkett entschieden hat, dann sollte man am besten das favorisiertes Parkett mit einigen älteren, eventuell ausgeblichenen Farbmustern vergleichen. Auf diesen ist erkennbar, inwieweit sich die jeweiligen Holzarten mit der Zeit entweder stark, etwas oder gar nicht verfärben. Erste Informationen kann man sich darüber z.B. im Internet holen.
Generell sollte man diesen Vergleich nicht eins zu eins übernehmen, dennoch gibt er einen guten ersten Eindruck wieder.
Es sollte aber darauf geachtet werden, dass das neue und das alte Muster eine ähnliche Maserung haben. Ansonsten kann die Gefahr bestehen, dass die Hölzer zu unterschiedliche Aufnahmeintensitäten von Licht besitzen.
Egal, ob man die ursprüngliche Farbgebung oder eine natürliche Veränderung bevorzugt, Holz ist ein Naturprodukt und wird sich immer bestimmten Einflüssen unterziehen.
Eine Übersicht einiger Holzarten mit entsprechender Farbänderung und weitere Informationen darüber finden Sie hier.
Hat Ihnen dieser Artikel gefallen? Nutzen Sie die Kommentarfunktion für Anregungen und Fragen. Wir freuen uns auf Ihr Feedback!