Liebe Leser,
die wohl am häufigsten verwendete Art von Fertigparkett ist das 3-Schicht-Parkett. Doch was ist das eigentlich? Welche Schicht besteht aus was und wozu dient sie? Auf was muss man achten und was sind Vorteile und Nachteile bei diesem Bodenbelag?
Fertigparkett lässt sich dank Klick-Verbindung leicht verlegen – selbst für Laien, die noch nie zuvor einen Parkettboden verlegt haben, ist das kein Problem. Der Boden kann zwar vollflächig verklebt werden, muss es aber nicht. Man kann diese Art von Parkett also „schwimmend“ verlegen. Noch nicht einmal die einzelnen Dielenbretter müssen miteinander verklebt werden.
Aus welchen Schichten besteht nun Fertigparkett eigentlich und wozu dienen sie?
Die oberste Holzschicht bei 3-Schichtparkett ist die Nutzschicht. Diese Lage besteht aus hochwertigem und optisch ansprechendem Holz. Die Optik des Holzes wird beeinflusst von der Holzart, von der Sortierung, von eventuellen Oberflächenveredelungen und der Art der Oberflächenversiegelung. Was es da so an Möglichkeiten und Varianten gibt, werdet Ihr in einem der folgenden Beiträge hier lesen können. Die Nutzschicht ist normalerweise zwischen 2,5 und 4 mm stark. Als oberste Schicht, die für die schöne Optik sorgt, entscheidet die Dicke dieser Schicht also auch darüber, wie oft man das Parkett abschleifen kann. Bei jedem Abschleifen verliert ein Parkett etwa 0,5 mm an Nutzschicht – sieht dafür aber, nach erneuter Oberflächenversiegelung, wieder aus wie neu!
Die nächste Schicht, die mit der Nutzschicht verklebt ist, wird als Trägerschicht oder auch Mittellage bezeichnet. Diese „trägt“ – wie der Name schon verrät – die Nutzschicht. Aus was diese Schicht besteht, ist unterschiedlich. Manche Parketthersteller verwenden HDF-Platten. Eine andere, weit verbreitete Variante sind querverleimte Nadelholzstäbchen, zum Beispiel aus dem Holz der Fichte.
Die Trägerschicht ihrerseits ist wieder verleimt mit dem sogenannten Gegenzug oder Rückzugsfurnier. Diese dritte Schicht des Parketts dient der Formstabilität. Da Holz ein Naturprodukt ist und normalerweise stark auf Klimaänderungen reagiert – zum Beispiel auf Temperaturschwankungen oder wechselnde Luftfeuchtigkeit – ist diese Schicht notwendig, um den Boden schwimmend verlegen zu können. Der Gegenzug reduziert also das natürliche Quell- und Schwindverhalten des Holzes. So wird das Holz auch ohne vollflächige Verklebung mit dem Untergrund am „arbeiten“ gehindert. Unschönen Fugen oder Risse durch Formveränderungen werden so vermieden.
Ein so aufgebauter Fertigparkettboden variiert in seiner Gesamthöhe zwischen 11 und 15 mm. Verantwortlich für die unterschiedliche Aufbauhöhe ist die Stärke der Nutzschicht, aber auch der Mittellage. Parkettböden mit einer geringen Gesamthöhe und Nutzschicht sind schon relativ preisgünstig zu bekommen. Parkettböden mit großer Gesamthöhe und dicker Nutzschicht sind auch preislich meist etwas anspruchsvoller.
Beim Kauf eines Parketts entscheidet in erster Linie der eigene Geschmack wenn es um Holzart, Versiegelung und Design geht. Je nach geplanter Nutzung sollte man sich dennoch informieren, welche Holzarten besonders robust sind. Die sogenannte Brinellhärte gibt Auskunft über den Härtegrad des Holzes. Je höher der Brinell-Wert, umso härter ist das Holz. Für stark beanspruchte Räume wie etwa den Flur oder ein Büro macht es also durchaus Sinn, ein hartes, widerstandsfähiges Holz zu wählen.
Auch über die Nutzschicht sollte man sich ein paar Gedanken machen. Die Stärke dieser Schicht entscheidet darüber, wie oft man das Parkett später abschleifen kann. In stark beanspruchten Räumen ist das natürlich schneller notwendig als in ruhigeren Räumen wie zum Beispiel dem Schlafzimmer. Man sollte also auch im Hinblick auf die Nutzschicht ein paar Überlegungen anstellen. In stark genutzten Bereichen lohnt es sich durchaus, ein paar Euro mehr investieren um sich später nicht zu ärgern.
Möchte man Parkett auf einer Fußbodenheizung verlegen, sollte man sich im Vorfeld gut informieren. Nicht jede Holzart ist gleichgut geeignet, da die verschiedenen Hölzer von Natur aus unterschiedlich stark arbeiten. Auch im Hinblick auf die Aufbauhöhe und die Dämmung die man verwenden darf gibt es einiges zu beachten.
Ist ein Parkettboden erst einmal verlegt kann man das warme Gefühl, das ein echter Holzboden verbreitet, einfach nur genießen. Wie pflegeintensiv der Boden ist und was man im speziellen beachten muss, hängt sehr stark von der Oberflächenversiegelung ab.
Generell kann man jedoch sagen: Stehendes Wasser und zu feuchtes Wischen sind auf jeden Fall zu vermeiden. Unter beweglichen Möbeln und Einrichtungsgegenständen sollten Filzgleiter angebracht werden, um Kratzer zu vermeiden. Straßenschuhe sollte man natürlich entweder ausziehen oder zumindest gut abtreten, bevor man das Parkett betritt. Auch das vermindert Kratzer erheblich und lässt Parkett länger schön aussehen.
Eine kleine Übersicht, welche Arten von Parkett es gibt und wo dabei die Unterschiede sind, finden Sie hier.
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