Liebe Leser,
ein Parkett besteht immer aus dem Holz eines Baumes. Da sind wir uns einig, oder? Oder können Sie sich etwa vorstellen, dass man aus Gras einen Fußboden herstellen kann, noch dazu einen richtig stabilen? Vielleicht sind Sie erstaunt, wenn wir Ihnen jetzt sagen, dass es das schon gibt – auch wenn es anders aussieht, als Sie jetzt wahrscheinlich glauben.
Bambus: Ein Gras, das keines ist
Der Knackpunkt an der Sache ist folgender: Die Bambuspflanze gehört botanisch betrachtet zu der Gattung der Gräser. Zwar unterscheidet sie sich in ihrer Erscheinungsform beträchtlich von dem Gras, das wir zum Beispiel im Garten haben, bringt aber einige von dessen vorteilhaftesten Eigenschaften mit. Dies erklärt, warum es sich bei Bambusparkett tatsächlich um einen aus Gras hergestellten Bodenbelag handelt.
Bambusparkett – das ist ja wohl die Härte!
Bambusparkett ist ein kleines Phänomen. Obwohl es nicht aus Laub oder Nadelholz hergestellt ist, zeichnet es sich durch seine hohe Härte aus. Je nach benutzter Bambusart kann es bis zu drei Mal härter als Eichenholzparkett sein. Daraus ergibt sich, dass Bambusparkett äußerst robust ist, ein sehr geringes Quell- und Schwindverhalten an den Tag legt und selbst bei trockener Raumluft kaum Fugen bildet. So ist es ideal für die Verlegung auf einer Fußbodenheizung geeignet. Auch mit Spritzwasser hat ein Boden aus Bambusholz wenig Probleme. Damit käme er auch für eine Verlegung im Badezimmer in Frage.
Stabil, da anorganisch
Die bemerkenswerte Härte von Bambusparkett ist auf seine chemische Zusammensetzung zurückzuführen. Im Gegensatz zu anderen Hölzern setzt sich Bambus aus überwiegend anorganischen Bestandteilen (Silikate) zusammen. Charakteristisch für das fertige Parkett ist seine unverwechselbar weiche Musterung auf einem hellen Grundfarbton. Kunden, die sich einen dunkleren Boden wünschen, können trotzdem zu Bambus greifen: Durch die Behandlung in speziellen Öfen verdampfen in Bambusholz enthaltene natürliche Zuckermoleküle und geben ihm einen dunkleren Teint.
Ein Holz will hoch hinaus
Das weltweit größte natürliche Bambusvorkommen findet man in Asien, Nord- und Südamerika und Australien. Bambuspflanzen wachsen außergewöhnlich schnell. Je nach Bambusart können die Gräser zwischen 30 Zentimetern und über einen Meter pro Tag wachsen! Nicht nur damit lassen sie die Bäume weit hinter sich: Durchschnittlich vergehen 60 Jahre, bis ein Baum verholzt und neu gepflanzt werden kann. Bambus hingegen ist schon nach etwa fünf Jahren bereit für die Verarbeitung. So kann eine Pflanze im Laufe von 35 Jahren verwertbares Holz in einer Länge von 35 Kilometern produzieren.
Beste nachhaltige Eigenschaften
Bei der Bambus-Verholzung schneidet man nur die Halme. Die Mutterpflanze bleibt Fall erhalten. Der Bambus stirbt nicht ab. Übrigens wird auch kaum eine Pflanze so streng kontrolliert. Aus diesem Grund weisen Bambusparkette eine sehr gute Ökobilanz auf und gehören zu den nachhaltigsten Bodenbelägen.
In einem Punkt aber gleicht das Bambusparkett dann doch den anderen Holzböden: Es ist ebenfalls erhältlich als Fertigparkett oder Massivparkett und enthält auf Wunsch ein Klick-System.
Weitere Informationen über Bambusparkett finden Sie auch unter http://www.parkett.com/bambus-parkett.php.